Website erstellen lassen: 9 wichtige Tipps für Auftraggeber
Einleitung: Mehr als nur eine digitale Visitenkarte
Ich zeige Ihnen 9 praktische Tipps, die sich gezielt auf die Aspekte konzentrieren, die aus meiner Sicht von Selbständigen und Unternehmern häufig übersehen oder unterschätzt werden, wenn sie eine Website erstellen lassen.
Mir geht es nicht darum, Ihnen beizubringen, wie Sie selbst programmieren. Vielmehr möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie als Auftraggeber den Prozess klug steuern, die richtigen Fragen stellen und sicherstellen können, dass Ihre Investition sich auch wirklich auszahlt.
Und weil das Thema so wichtig ist und nur selten thematisiert wird, habe ich hier einen vollumfassenden Leitfaden für sie zusammengestellt und biete Ihnen zudem noch eine kostenlose – ja, kostenlose – Checkliste für Auftraggeber an. Keine Email-Angabe oder Seelenverkauf zum Download notwendig.
Aus meiner Erfahrung weiß ich: Gerade weil die Website so entscheidend ist, birgt der Weg dorthin einige Tücken – besonders dann, wenn Sie die Erstellung in professionelle Hände geben. Ich erlebe es immer wieder: Viele Unternehmer und Selbständige beauftragen eine Agentur oder einen Freelancer und konzentrieren sich verständlicherweise auf das, was direkt ins Auge fällt – ein schickes Design, die wichtigsten Kontaktdaten, Hauptsache online, Hauptsache günstig.
Was dabei jedoch oft übersehen wird, sind die entscheidenden Details im Hintergrund. Ich spreche von den strategischen Weichenstellungen und den kleinen, aber kritischen Punkten, die am Ende den Unterschied machen zwischen einer hübschen, aber leider wirkungslosen Seite und einem echten Motor für Ihr Business.
Table of Contents
Tipp 1: Klarheit vor Code – Definieren Sie Ihre Ziele und Zielgruppe präzise
Ich sehe es leider immer wieder: Projekte starten voller Elan, aber ohne ein wirklich festes Fundament. Fragen Sie sich deshalb ganz ehrlich, bevor Sie den Auftrag vergeben: Was genau soll Ihre neue Website für Sie leisten?
Soll sie Ihnen vor allem qualifizierte Anfragen (Leads) bringen? Dient sie primär dazu, detaillierte Informationen über Ihre komplexen Dienstleistungen oder Produkte bereitzustellen? Möchten Sie vielleicht direkt online verkaufen über einen Shop? Oder steht für Sie im Vordergrund, Ihre Marke zu stärken, Expertise zu zeigen und Vertrauen bei potenziellen Kunden aufzubauen?
Ohne ein klares, am besten sogar messbares Ziel ist Ihre Website wie ein Schiff ohne Kompass. Sie sieht vielleicht gut aus, treibt aber ziellos umher, anstatt Sie Ihren unternehmerischen Zielen näherzubringen. Und diese Richtung können und müssen Sie als Auftraggeber vorgeben.
Genauso entscheidend ist die zweite Frage: Für wen machen wir das hier eigentlich? Wer ist Ihre ideale Zielgruppe? Versuchen Sie hier, über allgemeine Angaben wie Alter oder Branche hinauszudenken. Was sind die konkreten Herausforderungen, Wünsche, Bedürfnisse und vielleicht auch Ängste Ihrer Wunschkunden? Welche Fragen stellen sie sich, bevor sie sich für ein Angebot wie Ihres entscheiden? In welcher Tonalität möchten sie angesprochen werden – eher locker und modern oder doch seriös und formell?
Nur wenn Sie Ihre Zielgruppe wirklich verstehen, können Sie gemeinsam mit Ihrem Dienstleister Inhalte, Design und Funktionen entwickeln, die diese Menschen auch wirklich erreichen, ansprechen und überzeugen.
Diese beiden Punkte – klare Ziele und eine präzise definierte Zielgruppe – sind keine theoretischen Übungen für die Schublade. Sie sind das entscheidende Fundament für jede weitere Entscheidung im Projekt. Sie bestimmen maßgeblich die notwendige Struktur der Seite, die Art der benötigten Inhalte (Texte, Bilder, Videos), welche Funktionen unverzichtbar sind (z.B. ein einfacher Kontakt, ein komplexer Konfigurator, ein Blog, ein Buchungstool?) und ja, auch welcher Designstil am besten passt, um Ziele und Zielgruppe optimal zu bedienen.
Hier sind Sie als Auftraggeber ganz besonders gefordert. Kein Webdesigner oder Entwickler, und sei er noch so gut, kann Ihre Geschäftsziele und Kunden wirklich erraten. Je klarer und detaillierter Sie Ihre Vorstellungen formulieren können, desto effizienter und zielgerichteter kann Ihr Dienstleister arbeiten. Ich verspreche Ihnen: Nehmen Sie sich die Zeit für diese strategische Vorarbeit! Sie spart Ihnen später nicht nur Nerven und endlose Korrekturschleifen, sondern oft auch bares Geld, weil das Ergebnis von Anfang an auf dem richtigen Kurs ist.
Also, mein erster dringender Rat: Investieren Sie in Klarheit, bevor Sie in Code investieren. Definieren Sie Ihre Ziele und lernen Sie Ihre Wunschkunden wirklich kennen. Das ist der absolut unverzichtbare erste Schritt zu einem Online-Auftritt, der am Ende nicht nur existiert, sondern messbar für Sie arbeitet.
Tipp 2: Inhalt ist König – Wer liefert was (und wann)?
Der zweite Tipp dreht sich um eine der häufigsten Ursachen für Verzögerungen, Missverständnisse und Frust bei Website-Projekten: die oft unterschätzte Frage nach dem Inhalt – wer genau liefert was und, ganz wichtig, wann? Website in drei Tagen? Das geht, wenn jeder seine Hausaufgaben macht.
Gute, relevante Inhalte sind das absolute Herzstück Ihrer Website. Sie sind der Grund, warum Besucher überhaupt kommen und – hoffentlich – bleiben. Erstklassige Texte, die Ihre Botschaft klar auf den Punkt bringen und Ihre Zielgruppe wirklich ansprechen; professionelle Fotos oder Grafiken, die Ihr Angebot authentisch und ansprechend präsentieren; vielleicht sogar informative Videos oder Fallstudien – all das entscheidet maßgeblich darüber, ob Ihre Besucher verstehen, was Sie anbieten, ob sie Vertrauen fassen und ob sie am Ende zu Kunden werden.
Und lassen Sie uns die Suchmaschinen nicht vergessen: Google & Co. lieben hochwertigen, einzigartigen Content! Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Selbst das brillanteste Design kann durch schlechte, nichtssagende oder fehlende Inhalte komplett entwertet werden.
Wenn Sie eine Website erstellen lassen: Wer ist denn nun konkret für die Erstellung dieser so wichtigen Inhalte verantwortlich? Sind das Sie als Auftraggeber, weil Sie Ihr Geschäft, Ihre Produkte und Ihre Kunden schließlich am besten kennen? Oder erwarten Sie von Ihrer Agentur oder Ihrem Freelancer, dass diese nicht nur das Design und die Technik liefern, sondern auch die Texte schreiben und die Bilder besorgen – weil die Profis das vielleicht besser können oder Sie schlicht keine Zeit dafür haben? Beides kann ein gangbarer Weg sein, aber meine Erfahrung zeigt: Es muss vor Projektbeginn glasklar besprochen und vereinbart werden!
Ich habe schon zu oft erlebt, dass diese Frage unausgesprochen im Raum schwebt und später zu massiven Problemen führt, weil beide Seiten von völlig unterschiedlichen Voraussetzungen ausgegangen sind. Denn trotz KI sind gute Texte nicht nur einen Prompt entfernt, sondern brauchen Zeit und ein menschliches Auge.
Ein deutliches Warnsignal für unklare Verhältnisse ist der übermäßige Einsatz von Blindtexten wie „Lorem Ipsum“. Natürlich benötigt man in frühen Designphasen manchmal Platzhalter, keine Frage. Baut aber der Erstentwurf nur darauf auf, kann es später Probleme geben. Die echten Texte sind plötzlich viel länger oder kürzer und sprengen das mühsam erstellte Layout, wichtige Kernaussagen finden keinen prominenten Platz mehr.
Schlimmstenfalls gerät das ganze Projekt wochenlang ins Stocken, weil die Inhalte einfach fehlen. Mein Credo hier: Design und Inhalt müssen von Anfang an Hand in Hand gehen!
Genauso wichtig wie das „Wer“ ist deshalb das „Wann“. Hochwertige Inhalte – egal ob Texte, Bilder oder Videos – entstehen nicht über Nacht per Knopfdruck. Egal, ob Sie die Inhalte selbst erstellen oder die Texterstellung und Bildbeschaffung mit beauftragen: Planen Sie realistisch und großzügig Zeit dafür ein! Berücksichtigen Sie Zeit für Recherche, für das eigentliche Erstellen, für interne Abstimmungs- und Korrekturschleifen. Dieser Content-Prozess muss ein fester Bestandteil Ihres Projektzeitplans sein.
Ich rate Ihnen dringend: Warten Sie nicht ab, bis der Webdesigner irgendwann fragt: „Und wo bleiben eigentlich die Texte für die Über-uns-Seite?“, sondern gehen Sie das Thema Inhalt proaktiv und frühzeitig an. Bestenfalls bietet Ihr Dienstleister Hilfe in Form von Fragebögen oder einem Interview.
Mein dringender Rat für Tipp Nummer 2 lautet also: Sprechen Sie das Thema „Inhalt“ ganz offen, ehrlich und vor allem frühzeitig mit Ihrem ausgewählten Dienstleister an. Klären Sie unmissverständlich die Verantwortlichkeiten (wer liefert was?) und legen Sie gemeinsam realistische Deadlines im Projektplan fest (wann?).
Unterschätzen Sie niemals die Macht guter Inhalte für den Erfolg Ihrer Website und den Aufwand, der oft dahintersteckt. Denn am Ende des Tages ist es der Content, der Ihre Besucher überzeugt und zum Handeln bewegt – oder eben auch nicht.
Tipp 3: Design ist nicht (nur) Geschmackssache – Fokus auf Nutzer-Freundlichkeit (Usability)
Jetzt kommen wir zu einem Punkt, bei dem die Meinungen oft weit auseinandergehen und das Wort „Geschmackssache“ schnell im Raum steht: das Design Ihrer Website. Lassen Sie mich gleich zu Beginn sagen: Natürlich ist ein professionelles, ansprechendes und zu Ihrer Marke passendes Design enorm wichtig! Es ist oft der erste Berührungspunkt, prägt den entscheidenden ersten Eindruck, schafft Vertrauen und transportiert Ihr Image.
Aber – und das ist mein dritter wichtiger Tipp, den ich Ihnen aus meiner Erfahrung dringend mitgeben möchte – Design ist eben nicht nur eine Frage des persönlichen Geschmacks. Mindestens genauso entscheidend für den Erfolg Ihrer Website, oft sogar noch wichtiger, ist die Nutzerfreundlichkeit, die sogenannte Usability.
Was meine ich konkret mit Nutzerfreundlichkeit? Ganz einfach: Stellen Sie sich vor, Sie besuchen Ihre eigene Website zum ersten Mal. Finden Sie sich sofort zurecht? Können Sie schnell und ohne langes Suchen die Informationen finden, die Sie benötigen? Genau das macht gute Usability aus. Sie sorgt dafür, dass Ihre Besucher gerne auf Ihrer Seite bleiben, dass sie ihre Ziele erreichen (sei es eine Information finden, ein Produkt in den Warenkorb legen oder Kontakt aufnehmen) und dass sie insgesamt eine positive Erfahrung mit Ihrer Marke verbinden.
Ich sehe in meiner Arbeit leider immer wieder Designs, die zwar optisch beeindrucken sollen, aber in der Praxis für die Nutzer eher hinderlich sind. Da gibt es zum Beispiel Navigationen, die so kreativ versteckt sind, dass sie kaum jemand findet. Manchmal sind Seiten auch mit Informationen, blinkenden Elementen oder übertriebenen Animationen so überladen, dass der Besucher gar nicht weiß, wohin er zuerst schauen soll.
Oft entstehen solche Designs, weil der Fokus zu stark auf der reinen Ästhetik, auf persönlichen Vorlieben des Auftraggebers oder auf dem neuesten, angesagten Webdesign-Trend lag – und dabei der eigentliche Nutzer und seine Bedürfnisse aus dem Blick geraten sind.
Worauf sollten Sie also achten, wenn Sie mit Ihrem Dienstleister über das Design sprechen? Ganz entscheidend für eine gute Usability sind aus meiner Sicht:
- Eine klare, logische und jederzeit verständliche Navigation: Der Nutzer muss immer wissen, wo er ist, wo er relevante Informationen findet und wie er einfach wieder zurückkommt.
- Eine durchdachte Seitenstruktur: Inhalte sollten logisch gruppiert und leicht zugänglich sein.
- Gute Lesbarkeit: Achten Sie auf ausreichende Schriftgrößen, klare Schriftarten, gute Kontraste zwischen Text und Hintergrund sowie angenehme Zeilenabstände.
- Schnelle Ladezeiten: Lange Wartezeiten frustrieren Nutzer enorm.
- Die einwandfreie Darstellung und Bedienbarkeit auf allen Geräten, insbesondere auf Smartphones und Tablets (dazu kommen wir in einem späteren Tipp noch genauer).
- Klare Handlungsaufforderungen (Calls-to-Action), die dem Nutzer deutlich machen, was er als Nächstes tun kann oder soll.
Denken Sie immer an Ihre Zielgruppe aus Tipp 1! Ihre Website soll Ihnen helfen, diese zu erreichen. Wenn Ihre potenziellen Kunden aber aufgrund einer unübersichtlichen oder komplizierten Bedienung nicht finden, was sie suchen, den Bestellprozess genervt abbrechen oder das Kontaktformular nicht entdecken, dann nützt Ihnen auch das preisgekrönte Design herzlich wenig. Gute Usability ist also kein optionales „Sahnehäubchen“, sondern eine knallharte wirtschaftliche Notwendigkeit.
Mein Rat an Sie als Auftraggeber: Wenn Sie mit Ihrer Agentur oder Ihrem Freelancer die ersten Designentwürfe besprechen, versuchen Sie, Ihre persönlichen Vorlieben („Ich mag aber die Farbe Blau nicht so gerne!“) für einen Moment hintanzustellen. Stellen Sie stattdessen Fragen wie: „Hilft dieses Design meiner Zielgruppe wirklich dabei, schnell ans Ziel zu kommen?“, „Ist diese Navigation auch für einen Erstbesucher sofort verständlich?“, „Unterstützt das gewählte Layout meine wichtigsten Inhalte und die definierten Ziele meiner Website?“. Fordern Sie Ihren Dienstleister ruhig auf, Designentscheidungen nicht nur ästhetisch, sondern auch unter dem Aspekt der Nutzerfreundlichkeit zu begründen.
Zusammengefasst lautet mein dritter Tipp also: Ja, ein gutes Aussehen ist wichtig, aber Ihr Website-Design muss vor allem funktionieren – und zwar für Ihre Nutzer! Priorisieren Sie die Nutzerfreundlichkeit gegenüber reinem Geschmack oder kurzlebigen Trends. Das beste Design, davon bin ich überzeugt, ist oft das, bei dem eine intuitive Bedienung und eine ansprechende Ästhetik so nahtlos ineinandergreifen, dass der Nutzer gar nicht merkt, wie er durch die Seite geführt wird. Und genau das sollte Ihr Anspruch sein, wenn Sie Ihre Website professionell erstellen lassen.
Einige augenzwinkernd schlechte Eingabefelder sind im Forum von BoredPanda zu bestaunen. So etwa eine alte, animierte Wählscheibe zur Eingabe der Telefonnummer.
Tipp 4: Mobile First (oder zumindest gleichberechtigt) – Denken Sie an Smartphones & Tablet
Lassen Sie uns jetzt über die Geräte sprechen, mit denen Ihre Website höchstwahrscheinlich am häufigsten aufgerufen wird. Nein, ich meine nicht unbedingt den großen Monitor in Ihrem Büro, sondern die allgegenwärtigen Begleiter in unseren Taschen: Smartphones und Tablets. Die Zahlen und Statistiken dazu sind seit Jahren eindeutig und der Trend ist ungebrochen: Ein erheblicher Teil, oft sogar die Mehrheit der Internetnutzung, findet mobil statt!
Wenn Sie also eine neue Website planen oder überarbeiten lassen, ist mein vierter Tipp für Sie nicht nur eine nette Empfehlung, sondern eine absolute Notwendigkeit in der heutigen Zeit, wir schreiben das Jahr 2025: Denken Sie Mobile First – oder behandeln Sie Ihre mobilen Nutzer zumindest absolut gleichberechtigt!
Was bedeutet dieser Begriff „Mobile First“ eigentlich? Im Kern heißt das, dass man bei der Konzeption und Gestaltung einer Website zuerst an die kleinsten Bildschirme denkt – also an Smartphones – und das Design und die Funktionen dann schrittweise für größere Geräte wie Tablets und Desktops erweitert. Auch wenn nicht jede Agentur oder jeder Webdesigner diesen Ansatz streng dogmatisch verfolgt, so ist doch die Kernaussage dahinter für mich entscheidend: Die Nutzererfahrung auf dem Handy darf niemals nur ein Kompromiss oder eine lieblos zusammengeschrumpfte Version der Desktop-Seite sein.
Die technische Standardlösung, die Ihnen Ihr Dienstleister dafür anbieten wird, nennt sich „Responsive Design“. Ich erkläre es kurz und einfach: Eine responsive Website passt ihr Layout, ihre Schriftgrößen und ihre Bilder automatisch an die Bildschirmgröße des Geräts an, auf dem sie gerade angezeigt wird. Egal ob jemand mit einem riesigen Monitor, einem mittelgroßen Tablet oder einem kleinen Smartphone auf Ihre Seite kommt – sie sollte immer optimal dargestellt werden und vor allem gut bedienbar sein. Das klingt erstmal selbstverständlich und ist technisch auch Standard, aber…
…und hier kommt das wichtige „Aber“, auf das ich Sie als Auftraggeber aufmerksam machen möchte: Nur weil eine Website technisch „responsive“ ist, garantiert das noch lange keine gute mobile Nutzererfahrung!
Folgende Situation: Jemand sucht unterwegs auf dem Handy schnell eine Information auf Ihrer Seite. Die Person hat oft wenig Zeit, vielleicht eine schlechtere Internetverbindung und eine deutlich geringere Aufmerksamkeitsspanne als am Schreibtisch. Wenn Ihre Seite auf dem Handy langsam lädt, Texte winzig klein sind, Buttons kaum mit dem Finger zu treffen sind oder die Navigation unlogisch ist, dann ist dieser potenzielle Kunde schneller wieder weg, als Sie „Conversion Rate“ sagen können.
Hinzu kommt ein entscheidender technischer Faktor: Google bewertet Websites seit einiger Zeit primär anhand ihrer mobilen Version (das ist der sogenannte „Mobile First Index“). Eine schlechte mobile Seite kann sich also direkt negativ auf Ihre Sichtbarkeit in den Suchergebnissen auswirken!
Worauf sollten Sie also konkret achten, wenn Sie die Entwürfe oder die fertige Website von Ihrem Dienstleister präsentiert bekommen? Ich sehe leider immer noch häufig mobile Umsetzungen mit klassischen Schwächen:
- Viel zu kleine Schriftgrößen, die man kaum lesen kann.
- Buttons oder Links, die so eng beieinander liegen, dass man ständig daneben tippt.
- Komplizierte oder versteckte Navigationselemente.
- Große Bilder oder andere Elemente, die die Ladezeit auf mobilen Geräten unnötig in die Höhe treiben.
Deshalb mein ganz dringender Appell an Sie als Auftraggeber: Verlassen Sie sich nicht darauf, dass die mobile Version schon irgendwie passen wird! Schauen Sie sich die Entwürfe und die umgesetzte Seite nicht nur auf Ihrem großen Bürobildschirm an.
Bestehen Sie darauf, die mobilen Ansichten explizit zu sehen und – das ist der beste Weg – testen Sie die Seite selbst ausgiebig auf Ihrem eigenen Smartphone und idealerweise auch auf einem Tablet. Klicken Sie sich durch die Menüs, versuchen Sie, typische Aufgaben auszuführen.
Mein vierter Tipp ist also keine Frage der Mode, sondern eine knallharte Anforderung an jede moderne Website: Sie muss auf mobilen Geräten mindestens genauso gut funktionieren und eine genauso gute Erfahrung bieten wie auf dem Desktop. Behandeln Sie die mobile Version niemals als zweitrangig. Sprechen Sie das Thema von Anfang an klar bei Ihrem Dienstleister an und überprüfen Sie das Ergebnis selbst kritisch auf Herz und Nieren.
Tipp 5: Suchmaschinen lieben Vorbereitung – SEO von Anfang an mitdenken
Ihre neue Website steht bald in den Startlöchern – sie sieht gut aus, ist benutzerfreundlich und die Inhalte passen. Wunderbar! Aber was nützt die schönste Website, wenn sie von potenziellen Kunden bei Google und anderen Suchmaschinen nicht gefunden wird?
Genau hier beobachte ich in der Praxis einen der häufigsten und oft auch kostspieligsten Fehler: Viele Unternehmen und Selbständige fangen erst an, über Suchmaschinenoptimierung (kurz: SEO) nachzudenken, nachdem die Website bereits fertig entwickelt und online geschaltet wurde.
Mein fünfter Tipp ist deshalb ein wirklich dringender Appell an Sie: Suchmaschinen lieben gute Vorbereitung – denken Sie SEO unbedingt von Anfang an mit!
Warum ist das so entscheidend? Stellen Sie sich das Ganze wie beim Bau eines Hauses vor: Das Fundament muss von Anfang an solide und durchdacht sein. Wenn Sie erst nach Fertigstellung des Hauses merken, dass das Fundament Mängel hat oder auf Sand gebaut ist, ist eine Reparatur extrem aufwändig, teuer und oft nur noch mit schmerzhaften Kompromissen möglich.
Ganz ähnlich verhält es sich mit SEO bei Ihrer Website. Viele grundlegende Aspekte, die für eine gute Sichtbarkeit in Suchmaschinen wichtig sind, müssen bereits bei der Konzeption, während des Designs und vor allem bei der technischen Entwicklung berücksichtigt werden. Versuchen Sie später, eine Website „SEO-fit“ zu machen, die von Grund auf nicht dafür optimiert wurde, ist das oft wie Flickschusterei – mühsam, weniger effektiv und manchmal sind bestimmte Optimierungen technisch gar nicht mehr sinnvoll umsetzbar.
Welche SEO-Aspekte meine ich konkret, die schon während der Erstellung eine Rolle spielen? Ich unterteile das gerne in drei Bereiche:
- Technisches SEO: Hier geht es um das saubere Fundament. Dazu gehört zum Beispiel ein für Suchmaschinen gut lesbarer und strukturierter Programmcode, möglichst schnelle Ladezeiten – ein Faktor, der heute für Google wichtiger ist denn je –, eine logische und sprechende URL-Struktur (also z.B. ihre-domain.de/leistungen/beratung statt ihre-domain.de/page_id=123) und natürlich die bereits in Tipp 4 erwähnte einwandfreie Mobilfreundlichkeit. Diese technischen Hausaufgaben muss Ihr Webdesigner von Beginn an erledigen.
- Keyword-Recherche als Basis: Noch bevor die ersten Texte geschrieben werden (siehe Tipp 2), sollten Sie sich – idealerweise gemeinsam mit Ihrem Dienstleister oder vielleicht sogar einem externen SEO-Spezialisten – Gedanken über die relevanten Suchbegriffe, die Keywords, machen. Also: Wonach suchen Ihre potenziellen Kunden bei Google, wenn sie Ihr Angebot gebrauchen könnten? Das Wissen um diese Keywords ist Gold wert, denn es beeinflusst maßgeblich die Struktur Ihrer Website, die Inhalte und sogar die Benennung Ihrer Menüpunkte. (Dieser Artikel heißt aufgrund des Suchvolumens darum auch ‚Website erstellen lassen‘ und nicht etwa ‚Homepage erstellen lassen'[siehe Bild unten])
- On-Page-SEO-Grundlagen: Wenn die Struktur steht und die Inhalte erstellt werden, müssen direkt die Basics der On-Page-Optimierung berücksichtigt werden. Dazu zählen vor allem aussagekräftige Seitentitel, ansprechende Meta-Beschreibungen (die kurzen Texte in der Suche, die zum Klicken anregen sollen), eine logische Überschriftenstruktur und auch die kleinen, aber feinen Alternativtexte für Bilder (die beschreiben, was auf dem Bild zu sehen ist). Diese Elemente müssen direkt beim Einpflegen der Inhalte bedacht werden.
Das Problem, das ich hier oft sehe und auf das ich Sie als Auftraggeber aufmerksam machen möchte: Als Laie wissen Sie vielleicht gar nicht genau, was da alles dazugehört oder welche Fragen Sie stellen müssen. Sie verlassen sich möglicherweise darauf, dass der beauftragte Webdesigner oder die Agentur das schon „irgendwie mitmacht“.
Die Realität ist aber oft: Viele Dienstleister decken im Standardangebot nur die aller nötigsten technischen SEO-Basics ab, um günstig zu sein. Wenn es überhaupt integrierte SEO-Maßnahmen gibt. Eine gründliche Keyword-Recherche, eine strategische Seitenstrukturplanung oder die Optimierung aller Titel und Beschreibungen gehört häufig nicht automatisch dazu.
Deshalb mein ganz konkreter Rat an Sie: Sprechen Sie Ihren Dienstleister aktiv und vor allem frühzeitig auf das Thema SEO an! Fragen Sie nach:
- „Welche konkreten SEO-Maßnahmen sind in Ihrem Angebot standardmäßig enthalten?“
- „Wie stellen Sie sicher, dass die Website technisch sauber und SEO-freundlich aufgebaut wird?“
- „Unterstützen Sie uns auch bei der Keyword-Recherche oder bei der Optimierung der On-Page-Elemente wie Titel und Beschreibungen?“ Klären Sie die Verantwortlichkeiten genau. Manchmal kann es auch sehr sinnvoll sein, gerade bei größeren Projekten oder wenn gute Rankings essenziell für Sie sind, schon in der Planungsphase einen spezialisierten SEO-Berater hinzuzuziehen, der dann eng mit dem Webdesigner zusammenarbeitet.
Bitte unterschätzen Sie diesen Punkt nicht! SEO von Anfang an bewusst mitzudenken, ist keine geheime Magie, aber es erfordert eben bewusste Planung, die richtige Strategie und eine klare Absprache mit Ihrem Dienstleister.
Betrachten Sie SEO als eine wichtige Investition in die zukünftige Sichtbarkeit und den Erfolg Ihrer Website. Es erspart Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit viel Ärger, Frust und vor allem zusätzliche Kosten nach dem Launch. Denn ohne SEO wird ihre Seite nicht gesehen. Im Jahr 2025 ist die organische Sichtbarkeit über Suchmaschinen für die meisten Unternehmen ein entscheidender Erfolgsfaktor – legen Sie also von Beginn an den richtigen Grundstein dafür!
Als lokaler Dienstleister oder örtliches Unternehmen interessiert sie vielleiht auch: 10 häufige Fehler im lokalen SEO.
Tipp 6: Das Kleingedruckte, das zählt – Rechtssicherheit nicht vergessen (Impressum, Datenschutz)
Ich gebe es offen zu: Die rechtlichen Aspekte einer Website gehören für die meisten meiner Kunden nicht gerade zu den Lieblingsthemen bei einem Relaunch oder einer Neuerstellung. Es wirkt oft trocken, kompliziert und irgendwie lästig. Aber ich kann Ihnen nur eindringlich raten: Unterschätzen Sie dieses Thema auf keinen Fall! Es ist extrem wichtig, und Fehler können hier richtig teuer werden: Abmahnungen durch Wettbewerber oder Verbraucherschützer sowie Bußgelder durch Datenschutzbehörden sind leider keine Seltenheit mehr.
Mein sechster Tipp ist daher eine ernste, aber notwendige Mahnung: Vergessen Sie auf keinen Fall das Kleingedruckte, das wirklich zählt – sorgen Sie aktiv für die Rechtssicherheit Ihrer Website, insbesondere bei Impressum und Datenschutz!
Für praktisch jede Website, die Sie geschäftlich in Deutschland oder der EU betreiben, sind vor allem zwei Dinge unverzichtbare Pflichtbestandteile:
- Ein vollständiges Impressum
- Eine umfassende und DSGVO-konforme Datenschutzerklärung
Ich sehe trotzdem immer wieder Seiten die von Agenturen und Freelancern erstellt wurden, die nichts davon besitzen. Und genau hier lauert eine Falle, auf die ich Sie als Auftraggeber unbedingt hinweisen muss, da sie oft zu Missverständnissen führt: Auch wenn Ihre beauftragte Agentur oder Ihr Freelancer vielleicht Standard-Textvorlagen für Impressum und Datenschutz liefert oder Ihnen bei der technischen Einbindung hilft – die letztendliche rechtliche Verantwortung für die Korrektheit, Vollständigkeit und Aktualität dieser Texte liegt so gut wie immer bei Ihnen als Betreiber der Website!
Wenn also kein Impressum oder eine Datenschutzerklärung zu finden sind, sind Sie dafür verantwortlich! Bitte verlassen Sie sich niemals blind darauf, dass die mitgelieferten Mustertexte für Ihren spezifischen Fall schon passen werden. Kopieren Sie erst recht keine Texte von anderen Websites – das ist nicht nur urheberrechtlich problematisch, sondern passt in der Regel auch inhaltlich nicht zu 100% auf Ihre Datenverarbeitungsprozesse.
Ein weiteres rechtliches Minenfeld, das seit Einführung der DSGVO für ständige Diskussionen und Unsicherheit sorgt, ist der korrekte Umgang mit Cookies und ähnlichen Tracking-Technologien. Der Grundsatz lautet: Wenn Sie auf Ihrer Website Cookies einsetzen, die für den reinen Betrieb der Seite nicht technisch zwingend notwendig sind (also insbesondere Cookies für Webanalyse, Marketingzwecke oder das Einbinden externer Medien), benötigen Sie in den allermeisten Fällen die aktive und informierte Einwilligung Ihrer Nutzer.
Diese Einwilligung muss eingeholt werden, bevor die entsprechenden Cookies gesetzt oder Daten übertragen werden. Das bedeutet in der Praxis: Sie brauchen in der Regel einen sogenannten Cookie-Banner oder ein Consent-Management-Tool, das nicht nur informiert, sondern dem Nutzer eine echte Wahlmöglichkeit gibt (Akzeptieren/Ablehnen, idealerweise granular pro Zweck), die Einwilligung protokolliert und einen einfachen Widerruf ermöglicht. Die korrekte technische und rechtliche Umsetzung ist hier oft komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.
Was können und sollten Sie also tun, wenn Sie Ihre Website professionell erstellen lassen?
- Sprechen Sie das Thema Rechtssicherheit explizit an: Klären Sie von Anfang an mit Ihrem Dienstleister, wie die Umsetzung der rechtlichen Anforderungen geplant ist. Fragen Sie konkret nach: Was ist im Leistungsumfang enthalten (z.B. technische Implementierung der Texte, Einbau eines Consent-Tools)? Was ist ausdrücklich nicht enthalten (in der Regel: individuelle Rechtsberatung!)?
- Holen Sie sich professionelle Unterstützung für die Inhalte: Ich empfehle Ihnen dringend: Lassen Sie Ihre individuellen Rechtstexte (Impressum und insbesondere die Datenschutzerklärung) von einem auf IT- bzw. Datenschutzrecht spezialisierten Anwalt erstellen oder prüfen. Alternativ gibt es seriöse Online-Anbieter und Generatoren, die oft auch einen Update-Service beinhalten, was angesichts der sich ständig ändernden Rechtslage sehr wertvoll sein kann. Das Gleiche gilt für die Auswahl und Konfiguration eines rechtskonformen Cookie-Consent-Tools. Betrachten Sie die Ausgaben hierfür nicht als lästige Kosten, sondern als absolut notwendige Investition in die Vermeidung von Risiken.
Mein sechster Tipp mag vielleicht der „unbeliebteste“ sein, aber er kann Sie vor erheblichem finanziellen und reputativen Schaden bewahren: Nehmen Sie die rechtlichen Aspekte Ihrer Online-Präsenz von Anfang an sehr ernst! Klären Sie die technischen Umsetzungsmöglichkeiten mit Ihrem Dienstleister. Sowohl Behörden als auch Abmahnanwälte schauen genau hin. Gehen Sie hier bitte kein unnötiges Risiko ein!
Tipp 7: Die Wahl des richtigen Partners – Mehr als nur der Preisvergleich
Nachdem wir uns nun schon intensiv mit den inhaltlichen, gestalterischen und technischen Aspekten Ihrer zukünftigen Website beschäftigt haben, kommen wir jetzt zu einer Entscheidung, die aus meiner Sicht eine der folgenreichsten im gesamten Prozess ist: der Wahl des richtigen Partners, der Ihre Vision in die Realität umsetzen soll.
Egal, ob Sie sich für eine etablierte Agentur oder einen spezialisierten Freelancer entscheiden – natürlich spielt das zur Verfügung stehende Budget eine wichtige Rolle. Aber mein siebter Tipp, lautet eindringlich: Treffen Sie Ihre Wahl bitte nicht allein oder hauptsächlich auf Basis des Preisschilds! Der günstigste Anbieter ist nur sehr selten der beste Partner für Ihr Vorhaben.
Warum ich davor so explizit warne? Es ist ein bisschen wie beim Kauf von Werkzeug oder bei der Einstellung von Mitarbeitern: Das billigste Angebot hält oft nicht, was es verspricht, oder liefert am Ende nicht die gewünschte Qualität. Ich erlebe es in der Praxis leider immer wieder: Ein auf den ersten Blick unschlagbar günstiges Angebot entpuppt sich später als Kostenfalle, weil unzählige „optionale“ Leistungen nachberechnet werden, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Sie fühlen sich dann wie im Flugzeug einer Billig-Airline, die Ihnen Extrakosten für „Beinfreiheit“ oder „Platzwahl“ oder „Schwimmweste“ berechnet.
Es kann aber auch sein, dass die Kommunikation mit dem Dienstleister zäh und frustrierend ist. Vereinbarte Termine werden nicht eingehalten, oder es stellt sich heraus, dass der Anbieter schlichtweg nicht das nötige Fachwissen für Ihre spezifischen Anforderungen mitbringt (z.B. für einen komplexen Online-Shop oder bestimmte Schnittstellen). Am Ende zahlen Sie oft doppelt – nicht nur mit Geld, sondern auch mit Ihrer wertvollen Zeit und jeder Menge Nerven.
Gleichzeitig sollten Sie sich aber auch nicht alles aufschwatzen lassen. Brauchen Sie wirklich eine eigene App, weil ein Mitbewerber diese hat? Auch aufwändige Ladeanimationen oder Effekte können zwar modern wirken, aber sie lenken oft vom Inhalt ab. Hier gilt es die richtige Balance zu finden und den Mehrwert zu hinterfragen.
Worauf sollten Sie also achten, wenn Sie Angebote von verschiedenen Webdesignern oder Agenturen – gerade hier im Raum Düsseldorf gibt es ja eine große Auswahl – vergleichen und die ersten Gespräche führen? Hier sind die Punkte, die aus meiner Sicht jenseits des reinen Preises entscheidend sind:
- Referenzen & Portfolio: Schauen Sie, was der potenzielle Partner bisher gemacht hat. Gibt es Projekte, die Ihrem Vorhaben in Art, Umfang oder Branche ähneln? Wirken die Ergebnisse professionell, durchdacht und vor allem: funktionieren sie gut (siehe Tipp 3 zur Usability)? Junge Agenturen können hier vielleicht noch nicht viel Vorweisen. Doch dann sollten Sie zumindest einige Portfolio-Projekte sehen können.
- Verständnis für Ihr Geschäft: Merken Sie im Gespräch, dass sich Ihr Gegenüber wirklich für Ihr Geschäft, Ihre Ziele (siehe Tipp 1!), Ihre Zielgruppe und Ihr Geschäftsmodell interessiert? Werden die richtigen Fragen gestellt, um Ihr Vorhaben zu verstehen, oder wird nur ein Standard-Verkaufsprogramm abgespult?
- Kommunikation & die „Chemie“: Wie erleben Sie die Kommunikation bereits in der Angebotsphase? Erhalten Sie zeitnah Antworten auf Ihre Fragen? Fühlen Sie sich gut aufgehoben, ernst genommen und verstanden? Denken Sie daran: Sie werden wahrscheinlich über mehrere Wochen oder gar Monate eng mit diesem Partner zusammenarbeiten. Da sollte die persönliche „Chemie“ einfach stimmen und Sie sollten das Gefühl haben, auf einer Wellenlänge zu sein.
- Expertise & Spezialisierung: Verfügt der Anbieter nachweislich über die spezifischen Kenntnisse und Erfahrungen, die für Ihr Projekt wichtig sind? Brauchen Sie vielleicht spezielle E-Commerce-Funktionen, fundierte Erfahrung mit einem bestimmten Content-Management-System (wie WordPress, Typo3, Shopware etc.) oder die Anbindung an externe Software (z.B. Ihr CRM-System)? Klären Sie das unbedingt frühzeitig ab.
- Transparenz & Prozess: Legt der Anbieter einen klaren, nachvollziehbaren Prozess für die Projektabwicklung dar? Wissen Sie, was in welcher Phase passiert und was von Ihnen erwartet wird? Ist das Angebot detailliert und verständlich aufgeschlüsselt, sodass Sie genau wissen, was Sie für Ihr Geld bekommen?
Ganz besonders wichtig ist mir auch dieser Punkt: Bestehen Sie auf einem detaillierten schriftlichen Angebot, das genau beschreibt, welche Leistungen inkludiert sind und welche eventuell nicht. Und noch wichtiger: Schließen Sie vor Projektbeginn einen ordentlichen Vertrag, der den gesamten Leistungsumfang, klare Meilensteine, einen realistischen Zeitplan, die Kostenstruktur, Zahlungsmodalitäten und idealerweise auch Regelungen für den Umgang mit späteren Änderungswünschen oder Zusatzaufwänden festlegt. Das schafft Klarheit und Verbindlichkeit für beide Seiten und beugt späteren, oft unerfreulichen Diskussionen vor.
Die Wahl Ihres Webdesign-Partners ist eine maßgebliche Investition – nicht nur finanziell, sondern vor allem in den Erfolg Ihres gesamten Online-Auftritts und damit in Ihr Unternehmen. Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit für eine sorgfältige Recherche und Auswahl. Vergleichen Sie nicht nur die Summe unter dem Strich, sondern bewerten Sie das Gesamtpaket aus nachgewiesener Erfahrung, Branchenverständnis, Kommunikationsstil und dem Vertrauen, das Sie in den potenziellen Partner haben. Hören Sie dabei neben allen rationalen Kriterien auch auf Ihr Bauchgefühl.
Tipp 8: Bitte den Ölstand prüfen – Planen Sie Wartung und Pflege ein
Endlich ist der große Moment da: Ihre brandneue Website geht online! Die Erleichterung und Freude sind sicher riesig, die intensive Planungs- und Umsetzungsphase liegt hinter Ihnen. Herzlichen Glückwunsch! Aber bevor Sie die Sektkorken knallen lassen und das Projekt gedanklich abhaken, muss ich Ihnen leider noch eine kleine, aber entscheidende Botschaft mit auf den Weg geben, die oft übersehen wird.
Mein achter Tipp fasst es gut zusammen: Eine Website muss regelmäßig geprüft und aktualisiert werden – planen Sie die laufende technische Wartung und Pflege Ihrer Website unbedingt von Anfang an mit ein!
Warum ist das so wichtig? Ich sehe und erlebe es immer wieder: Die meisten Websites für Unternehmen werden überhaupt nicht gewartet. Einmal fertig, läuft sie schon irgendwie. Doch das ist leider ein Trugschluss. Eine moderne Website braucht regelmäßige Aufmerksamkeit und Pflege, um langfristig sicher, funktionsfähig und performant zu bleiben. Die Hauptgründe dafür sind aus meiner Sicht:
- Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit: Das ist der mit Abstand wichtigste Punkt! Die Software Ihrer Website (das CMS selbst, aber auch die eingesetzten Plugins, Themes oder Erweiterungen) wird von den Entwicklern ständig weiterentwickelt. Dabei werden sehr häufig neu entdeckte Sicherheitslücken geschlossen. Wenn Sie diese Updates nicht zeitnah einspielen, wird Ihre Website zu einem leichten Ziel für Hacker.
- Technische Kompatibilität und Funktionalität: Das Web entwickelt sich rasant weiter. Browser werden aktualisiert, Server-Technologien (wie z.B. die PHP-Version) ändern sich. Regelmäßige Updates stellen sicher, dass Ihre Website mit diesen Entwicklungen Schritt hält und alle Funktionen weiterhin reibungslos laufen. Veraltete Komponenten können zu Darstellungsfehlern oder Funktionsstörungen führen. Zudem werden sie auch von Suchmaschinen abgestraft!
- Regelmäßige Backups (Datensicherung): Es kann immer mal etwas Unvorhergesehenes passieren – ein Update schlägt fehl, es gibt ein Problem beim Hosting-Anbieter, oder im schlimmsten Fall eben doch ein erfolgreicher Hackerangriff. Ohne regelmäßige, funktionierende Backups (Sicherheitskopien) Ihrer kompletten Website (Dateien und Datenbank!) stehen Sie im Ernstfall vor dem Nichts. Funktionierende Backups sind Ihre absolute Lebensversicherung, um die Seite schnell wiederherstellen zu können.
Das Problem, auf das ich Sie als Auftraggeber hier besonders hinweisen möchte: Viele Unternehmen und Selbständige planen kein Budget für die laufende Wartung ein oder gehen fälschlicherweise davon aus, dass dies nach dem Launch automatisch und kostenlos durch den Ersteller erledigt wird.
Oft bleibt auch völlig unklar, wer nach der Übergabe eigentlich für diese wichtigen Aufgaben zuständig ist. Die Konsequenz: Wichtige Updates werden nicht oder viel zu spät durchgeführt, Backups fehlen oder sind veraltet – und die oben genannten Risiken steigen mit jedem Tag.
Deshalb mein ganz dringender Rat an Sie: Klären Sie das Thema Wartung und Pflege unbedingt schon während der Angebotsphase oder spätestens vor dem finalen Launch verbindlich mit Ihrem ausgewählten Dienstleister! Stellen Sie klare Fragen und lassen Sie sich die Antworten schriftlich geben:
- Wer ist nach der Liveschaltung für die technische Wartung verantwortlich (Sie selbst, der Dienstleister, eventuell ein Dritter)?
- Welche konkreten Leistungen sind in einem möglichen Wartungspaket enthalten (z.B. Updates von CMS-Core, Plugins, Themes; Erstellung und Prüfung von Backups; Sicherheitsüberwachung; Performance-Checks)? In welchen Intervallen werden diese durchgeführt (z.B. monatlich, quartalsweise)?
- Was kostet diese laufende Wartung? Gibt es verschiedene Modelle (z.B. feste monatliche Pauschale, Abrechnung nach tatsächlichem Aufwand, Stundenkontingente)?
- Wie sind die Prozesse und Reaktionszeiten geregelt, falls doch mal ein akutes Problem auftritt (z.B. die Seite ist offline)?
Grundsätzlich haben Sie mehrere Optionen:
Sie können versuchen, die Wartung komplett selbst zu übernehmen – das empfehle ich Ihnen aber wirklich nur, wenn Sie über fundierte technische Kenntnisse verfügen und die notwendige Zeit dafür aufbringen können und wollen.
Die gängigste und sicherste Variante ist der Abschluss eines Wartungsvertrags – entweder mit dem Dienstleister, der die Website erstellt hat (der kennt die Seite ja am besten), oder mit einem auf Website-Wartung spezialisierten Anbieter.
Bitte betrachten Sie die laufende Wartung nicht als lästige Pflicht oder als überflüssige Geldausgabe. Sehen Sie es als das, was es ist: eine essentielle Pflegemaßnahme und die notwendige Absicherung Ihrer ursprünglichen Investition in die Website. Auch ihr Auto benötigt regelmäßige Pflege: Ölstand, Reifendruck, Profiltiefe, all das muss im Auge behalten werden.
Nur eine gut gewartete Website bleibt über die Zeit sicher, schnell, zuverlässig und damit ein wertvolles und vertrauenswürdiges Aushängeschild für Ihr Unternehmen.
Tipp 9: Wer nicht misst, kann sich nicht verbessern – Webanalyse von Anfang an
Sie haben im Vorfeld (hoffentlich, siehe Tipp 1) klare Ziele definiert, wertvolle Inhalte erstellt (Tipp 2), viel Energie in ein ansprechendes Design und eine gute Usability gesteckt (Tipp 3) und auf eine solide technische Basis geachtet (Tipp 5 & 8). Aber die entscheidende Frage nach dem Launch lautet doch: Funktioniert das alles auch? Erreichen Sie Ihre Ziele? Kommt Ihre Botschaft bei Ihrer Zielgruppe an? Um das herauszufinden und Ihre Website kontinuierlich zu verbessern, gibt es ein unverzichtbares Werkzeug.
Mein neunter Tipp lautet daher: Nutzen Sie die Möglichkeiten der Webanalyse – und zwar von Anfang an!
Was meine ich mit Webanalyse? Im Kern geht es darum, systematisch Daten darüber zu sammeln, wie Besucher Ihre Website finden und nutzen. Und warum betone ich so sehr „von Anfang an“? Ganz einfach: Sie wollen doch vom ersten Tag der Liveschaltung an wissen, was auf Ihrer neuen Seite passiert!
Nur wenn Sie von Beginn an messen, können Sie Entwicklungen erkennen, eine wertvolle Datenhistorie aufbauen und frühzeitig sehen, ob vielleicht irgendwo der Schuh drückt (z.B. wenn Besucher auf einer wichtigen Seite unerwartet schnell wieder abspringen). Was in den ersten Wochen und Monaten passiert, lässt sich später nicht mehr rückwirkend analysieren – diese Daten wären verloren.
Das mit Abstand bekannteste und am weitesten verbreitete Werkzeug für die Webanalyse ist Google Analytics 4 (GA4). Es ist kostenlos verfügbar und bietet eine enorme Fülle an Informationen. Gerade im Hinblick auf den Datenschutz hier in Deutschland und Europa gibt es aber auch interessante Alternativen wie Matomo (das Sie selbst hosten oder als Cloud-Version nutzen können) oder Plausible Analytics, die oft als datenschutzfreundlicher gelten.
Welches Tool für Sie das passende ist und wie es datenschutzkonform eingebunden wird (Stichwort Cookie-Einwilligung aus Tipp 6, IP-Anonymisierung etc.), sollten Sie unbedingt mit Ihrem Dienstleister besprechen.
Aber was genau können Ihnen solche Analyse-Tools denn nun verraten? Selbst wenn Sie sich nur die grundlegenden Berichte anschauen, gewinnen Sie oft schon extrem wertvolle Einblicke:
- Wie viele Besucher kommen überhaupt auf Ihre Seite (pro Tag, Woche, Monat)?
- Woher kommen diese Besucher? Finden sie Sie über die Google-Suche (organisch oder bezahlte Anzeigen)? Kommen sie über Links von Social-Media-Plattformen, von anderen Websites oder geben sie Ihre Adresse direkt ein? Das zeigt Ihnen, welche Ihrer Marketing-Aktivitäten Früchte tragen.
- Welche Ihrer Unterseiten werden am häufigsten aufgerufen? Welche Inhalte sind besonders beliebt? Gibt es Seiten, die kaum Beachtung finden?
- Auf welchen Seiten steigen die Besucher wieder aus? Hohe Absprungraten auf bestimmten Seiten können ein Hinweis auf Probleme sein (z.B. unklare Inhalte, technische Fehler, schlechte Usability).
- Und für mich einer der wichtigsten Punkte: Erreichen Ihre Besucher die Ziele (Conversions), die Sie für Ihre Website definiert haben? Zum Beispiel: Wie viele senden das Kontaktformular ab? Wie viele laden Ihr Whitepaper herunter? Wie viele klicken auf die Telefonnummer (auf Mobilgeräten)? Wie viele schließen einen Kauf im Shop ab? Um das messen zu können, muss Ihr Dienstleister allerdings ein sogenanntes Conversion-Tracking im Analyse-Tool einrichten.
Das Problem, das ich hier als Berater häufig sehe und auf das ich Sie als Auftraggeber hinweisen möchte: Die Einrichtung der Webanalyse wird beim Launch gerne mal vergessen, erst Wochen oder Monate später nachgeholt oder nur sehr oberflächlich umgesetzt – oft fehlt gerade das so wichtige Conversion-Tracking.
Als Kunde wissen Sie vielleicht gar nicht, dass Sie explizit danach fragen müssen oder welche wertvollen Informationen Ihnen dadurch entgehen. Sie haben dann zwar eine neue Website, aber quasi kein Cockpit, um zu sehen, ob sie auch in die richtige Richtung fliegt und wie schnell.
Deshalb mein konkreter Rat: Sprechen Sie Ihren Dienstleister gezielt und frühzeitig auf das Thema Webanalyse an!
- Fragen Sie klar nach: „Ist die Einrichtung eines Webanalyse-Tools wie Google Analytics 4 oder einer Alternative in Ihrem Angebot enthalten?“
- Klären Sie die datenschutzkonforme Implementierung (Einholung der Einwilligung, Anonymisierung von Daten etc.).
- Fragen Sie bei Bedarf nach einer kurzen Einweisung in die Bedienung des Tools oder nach Links zu guten, verständlichen Anleitungen, damit Sie die grundlegenden Berichte selbst verstehen und nutzen können.
Webanalyse muss am Anfang keine hochkomplexe Datenwissenschaft sein, die Sie abschreckt. Aber die grundlegenden Daten von Tag eins an zu sammeln und zu verstehen, gibt Ihnen ein unverzichtbares Feedback darüber, was auf Ihrer Website gut funktioniert und wo es vielleicht noch hakt. Es ist die solide Basis, um fundierte Entscheidungen für zukünftige Optimierungen zu treffen, den Erfolg Ihrer Online-Maßnahmen nachzuweisen und Ihre Website Schritt für Schritt besser zu machen.
Fazit: Ihr Weg zum erfolgreichen Online-Auftritt
Wir sind nun am Ende unserer gemeinsamen Reise durch die 9 aus meiner Sicht wichtigsten Tipps angelangt, die Sie beachten sollten, wenn Sie eine professionelle Website erstellen lassen. Mein Ziel war es, Ihnen ganz praktische und oft übersehene Ratschläge an die Hand zu geben, damit Sie vorbereitet sind, wenn Sie an Agenturen oder Freelancer herantreten.
Was all diese Punkte für mich ganz deutlich machen und was ich Ihnen als wichtigste Erkenntnis mitgeben möchte: Eine erfolgreiche Website professionell „machen zu lassen“, bedeutet eben nicht, die Verantwortung am Eingang der Agentur oder beim Freelancer komplett abzugeben. Das kann schlimmstenfalls böse ausgenutzt werden. Es ist und bleibt ein partnerschaftlicher Prozess.
Und ebenfalls wichtig: Ihr Input, Ihre strategischen Überlegungen, Ihre klaren Anforderungen und Ihre aktive Beteiligung sind gefragt. Nur durch diese enge Zusammenarbeit stellen Sie sicher, dass das Ergebnis nicht nur „irgendeine“ Website wird, sondern Ihre Website, die perfekt auf Ihre Ziele und Ihre Zielgruppe zugeschnitten ist. Bestenfalls nimmt sie Ihr Dienstleister dazu an die Hand und führt Sie durch den Prozess. Falls nicht haben Sie nun eine konkrete Idee, was Sie klären sollten.
Um Ihnen die praktische Umsetzung dieser 9 Tipps in Ihrem eigenen Website-Projekt zu erleichtern, habe ich für Sie eine detaillierte Checkliste zusammengestellt. Sie fasst die wichtigsten Punkte und Fragen aus diesem Artikel noch einmal übersichtlich zusammen und kann Ihnen als nützlicher Leitfaden während des gesamten Prozesses dienen.
Sollten Sie nun bei der Lektüre gemerkt haben, dass Sie bei der Planung, der Umsetzung oder vielleicht auch bei der Optimierung Ihres bestehenden Online-Auftritts professionelle Unterstützung benötigen, stehe ich Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei der Planung und Realisierung Ihres perfekten Online-Auftritts! Gehen Sie es strategisch, durchdacht und partnerschaftlich an – ich bin überzeugt, es wird sich für Sie lohnen.
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